Bereits seit 1983 wird der Lingener Kunstpreis an ein junges Talent aus der Malerei vergeben: von da an bis 1992 wurde er jährlich, seit 1994 dann alle zwei Jahre vergeben, so dass seither 12 Künstlerinnen und zehn Künstler ausgezeichnet wurden. Die Initiative zu diesem Preis ist dem ehemaligen Direktor der Kunsthalle Heiner Schepers zu verdanken. Haben sich auch die Umstände der Bewerbung, Auswahl und Auszeichnung der Preisträger/innen über die 25 Jahre seines Bestehens verändert, steht der Lingener Kunstpreis doch weiterhin für junge, aufstrebende Kunst, der in der Kunsthalle eine Bühne geboten wird.

1983 bis 1992

„Jungen Künstlern ein Forum für die Präsentation ihrer Arbeiten zu schaffen, ihnen im weiten Feld der Kunst ein Stück Weg zu bereiten“ – mit diesem Ziel wird der Lingener Kunstpreis erstmals 1983 ausgeschrieben. Preisträger Reinhard Wieczorek aus Bottrop erhält damals 5.000 DM und eine Einzelausstellung im Foyer des Theaters Wilhelmshöhe. Bis 1992 wird der Preis jährlich ausgeschrieben. Bewerben können sich junge Malerinnen und Maler, die als Meisterschüler an einer Kunstakademie noch nicht im freien Kunstmarkt etabliert sind und das 35. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Jedes Jahr entscheidet eine im Durchschnitt elfköpfige Jury über die eingesendeten Mappen, bis 1992 bewerben sich fast 2000 Künstlerinnen und Künstler für den Lingener Kunstpreis, Heiner Schepers besucht in dieser Zeit insgesamt 54 Künstler in ihren Ateliers, die es in die Endauswahl geschafft haben. Mehr als 35.000 Besucher sehen die Gruppenausstellungen der Bewerber/innen und die Einzelausstellungen der Preisträger/innen. Ihre Werke bewegen sich zwischen figuraler und abstrakter Malerei, zwischen monochromen geometrischen Formen und organisch ineinander verschwimmenden Farben. Zu jeder Ausstellung erscheint ein Katalog.

1994 bis heute

Ab 1994 wird der Lingener Kunstpreis alle zwei Jahre vergeben. Seither erfolgt die Auswahl der Kandidaten nicht mehr durch Eigenbewerbung, sondern über Vorschläge: Bis 2004 wurde für die Aufgabe ein Gremium aus fünf Fachleuten gebildet, bewerben durften sich nur noch Künstler/innen, die vor mindestens fünf, aber höchstens vor zehn Jahren ihr Studium abgeschlossen hatten. Gleichzeitig wurde die Altersbegrenzung von 35 Jahren abgeschafft. Den Preisträger/innen winken nun ein Preisgeld von 15.000  DM, eine Einzelausstellung mit Katalog in der 1997 eröffneten Kunsthalle und, eine Tradition seit Bestehen des Kunstpreises, der Ankauf eines Werkes durch die Stadt Lingen. 2004 änderte sich das Auswahlverfahren noch einmal: 12 Galerien werden um jeweils zwei Vorschläge gebeten, die anschließend von einer sechsköpfigen Jury bewertet werden, darin drei Mitglieder des parallel gegründeten Freundeskreises des Lingener Kunstpreises, zwei Vertreter/innen aus der Kunstszene und die jeweiligen Direktoren der Kunsthalle – bis 2008 Heiner Schepers, seit 2009 Meike Behm. 2004 mit 7.777 Euro dotiert, beträgt die Preissumme seither 7.500 Euro. Seit 2010 müssen die Kandidaten ihr Studium nur noch mindestens drei Jahre abgeschlossen haben, um vorgeschlagen werden zu können.

2020: Helen Feifel

2018: Georgia Gardner Gray

2016: Éder Oliveira

2014: Marieta Chirulescu

2012: Kim Nekarda

2010: Birgit Megerle

2008: Julia Oschatz

2006: Anne-Lise Coste

2004: Cornelius Völker

2002: Amalia Theodorakopoulos

2000: Matthias Kanter

1998: Antje Majewski

1996: Andrea Scrima

1994: Karin Kneffel

1992: Rolf Bier

1991: Barbara Steppe

1990: Jochen Twelker

1989: Ildefons Höyng

1988: Beate Spalthoff

1987: Thomas Jessen

1986: Dagmar Demming

1985: Annette Venebrügge

1984: Henning Rethmeier

1983: Reinhard Wieczorek