Haus Forckenbeck zu Gast in der Kunsthalle Lingen (Aktionsgalerie)

Bewohner aus dem Haus Forckenbeck
(Stationäres Wohnen für suchterkrankte Menschen, Caritasverband Rheine)
stellen „Bilder nach Ton Schulten“ aus.

 

In der Aktionsgalerie der Kunsthalle Lingen werden vom 13. Februar bis 20. März 2016 Bilder präsentiert, die von Bewohnern des Hauses Forckenbeck in Rheine auf Anregung von Kompositionen des Künstlers Ton Schulten gestaltet wurden.
Das Haus Forckenbeck ist eine soziotherapeutische Einrichtung für suchtkranke Menschen. Aufgrund ihrer psychischen, psychosozialen und physischen Behinderung ist dieser Personenkreis häufig mit der eigenverantwortlichen, abstinenten Lebensführung überfordert. Zur Zielgruppe der Einrichtung gehören alkoholabhängige und medikamentenabhängige Menschen sowie Personen mit Doppeldiagnosen (Sucht und Psychose).

Das Haus – eine in den 20iger Jahren erbaute Villa – befindet sich in zentraler Lage von Rheine und besticht durch die behagliche Wohnatmosphäre der damaligen Zeit. Zum Angebot gehören 14 Wohnplätze im Haupthaus und sechs Wohnplätze im Dezentralen Stationären Wohnen. Durch die Hilfeform des Ambulanten Betreuten Wohnens in eigener Wohnung wird das Angebot vervollständigt.

Primäre Aufgabe der Einrichtung ist es, dem Bewohner den Schutz zu geben, den er selbst nicht oder nicht mehr für sich gewährleisten kann. Dies bezieht sich in erster Linie auf die Absicherung der Abstinenz, den Aufbau eines strukturierten Tages- und Wochenverlaufes, die soziale Einbindung und Förderung für eine berufliche Orientierung sowie die Förderung und Entwicklung eigenverantwortlicher, lebenspraktischer Handlungskompetenzen in suchtmittelfreier Umgebung. Wichtige Voraussetzung für die Stabilisierung und Gesundung ist dabei die Teilhabe am Gemeinschaftsleben.

Die Arbeit im Haus Forckenbeck basiert auf einem christlichen Menschenbild und einem ganzheitlichen, ressourcen- und lösungsorientierten Handeln. Die Mitarbeiter der Einrichtung verstehen sich als Wegbegleiter der Bewohner. Die stationäre Betreuung erfolgt personen-orientiert und orientiert sich am Hilfebedarf des Einzelnen. Hilfe zur Selbsthilfe steht hierbei im Vordergrund. Die wöchentlichen Aktivitäten der Ergotherapie in der Erlebnisfabrik geben dem Klienten die Möglichkeit, ihre Stärken wieder zu entdecken und diese weiter auszubauen. Kreative Betätigung ist, so glauben wir, geeignet, entscheidend dabei zu helfen, sowohl die Fähigkeit, Freude zu empfinden als auch das Selbstbewusstsein zu stärken und wieder aufzubauen.
Fähigkeiten, die lange verschüttet waren oder nie vorher geweckt wurden, treten plötzlich zu Tage und können in den verschiedenen Angeboten gefördert werden. Wichtig dabei ist auch das Erleben von Gemeinschaft; zur Gruppe dazu zu gehören, sich zu zeigen, sich untereinander zu unterstützen. Das alles soll dazu dienen das Selbstbewusstsein, den Glauben an das „Eigene Ich“ wieder herzustellen und zu verstärken.