Die Künstlerin Sarah Pelikan (geb. 1947 in Immenstadt) studierte freie Kunst an der Kunstakademie München und realisierte bis heute zahlreiche Einzelausstellungen unter anderem im Kunstverein Grafschaft Bentheim in Neuenhaus und nahm an Gruppenausstellungen beispielsweise in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus in München und im Von der Heydt-Museum in Wuppertal teil. Weiterhin realisierte sie viele Kunst am Bau Projekte sowie Arbeiten im öffentlichen Raum. Bis heute arbeitet sie im traditionsreichen Medium der Farbfeldmalerei.
In ihren auf Resopal oder auch in Acryl auf Holz realisierten Bildern setzt Sarah Pelikan Farbe als raumbildendes Element ein. Einzig die Farbkontraste und die Art ihrer Formen sind die Elemente, die ihre Dynamik und ihre räumliche Wirkung bestimmen. Schon in ihren zweidimensionalen Bildern, werden die Grenzen zwischen Bild und Nicht-Bild souverän ausgelotet. Flächigkeit wird zu einem extremen Punkt getrieben und gleichzeitig deren autonome Visualität betont. Über das Gegeneinander der Farbflächen entsteht ein abstrakter Raum und die Betrachtenden werden sowohl visuell als auch leiblich angesprochen. Das Moment der Relationalität tritt zu denjenigen von Illusionismus und Farbe hinzu – alles wird zum bildbestimmenden Bestandteil.
Während im Obergeschoss der Kunsthalle Farbfeldbilder von Sarah Pelikan präsentiert werden, bildet im Untergeschoss eine dreidimensionale Farbfeld-Installation das Hauptwerk der Ausstellung. Deren Konstruktion wurde wesentlich durch Dipl.-Ing. Helge Kropik Architekt mitgestaltet und damit maßgeblich zur Realisation beigetragen. Sie besteht in einem großformatigen Raum, dessen Boden, Wände und Decke in jeweils einer Buntfarbe – also Rot, Grün, Gelb und Blau – gehalten sind. Die Besucherinnen und Besucher betreten ihn und steigen eine leicht ansteigende Schräge hinauf, umgeben von reinen monochromen leuchtenden Farben. Durch eine Öffnung gegangen schreiten sie dann hinab ebenfalls umgeben von leuchtenden Buntfarben, in denen Boden, Wände und Decke gefasst sind. Über das direkte Gegenüber monochromer Farbflächen wird eine andere als die alltägliche Raumerfahrung möglich. Die Installation lädt ebenso zum Verweilen wie zum Durchgang ein und bietet unterschiedliche Erfahrungsarten.