Muster verdanken ihre Existenz der Weitergabe von Generation zu Generation. Sie sind mit Gebräuchen verknüpft, und ihre Herkunft ist zumeist eng mit einem Kulturkreis verbunden, nicht jedoch mit dem Namen eines „Erfinders“. Muster legen Zeugnis ab von lokal verbreiteten Kulturtechniken, und sie entfalten eine spezifische Form der Narrativität. Sie stellen ein Modell anonymer und kollektiver Produktivität dar und unterbreiten Angebote zur nicht-sprachlichen Kommunikation. Die internationale Gruppenausstellung mit dem Titel „Das Muster, das verbindet“ zeigt, auf welche Weise Künstlerinnen und Künstler, Designerinnen und Designer und Architektinnen und Architekten das Prinzip der Weitergabe als Gegenmodell zu interkultureller Abgrenzung reflektieren, die Funktion von regional konnotierten Mustern vor dem Hintergrund von „cross cutting identities“ (Daniel Bell) beleuchten und Muster als ein Medium des kulturellen Transfers zur Anschauung bringen.