Christian Odzuck „Casa Senza Noma“ 23. September bis 22. Dezember 2023

Unter dem Titel „Casa Senza Noma“ entsteht für die Kunsthalle Lingen eine raumgreifende
Installation. Ausgehend von einer radikalen Erweiterung des Skulpturbegriff s in Richtung
architektonischer und städtebaulicher Dimensionen referiert das Kunstwerk auf die Konzeption von
Constants New Babylon und den Mythos der hängenden Gärten. Diese Gärten waren laut Berichten
griechischer Autor:innen eine aufwändige Gartenanlage in Babylon am Euphrat, heute Irak. Sie
zählen zu den 7 Weltwundern der Antike, jedoch gibt es keine genaue Beschreibung ihrer Gestalt,
sondern nur künstlerische Interpretationen des Textes. Diese zum Mythos gewordenen Gärten greift
der Künstler Christian Odzuck auf und übersetzt sie in ein utopisches Bild einer städtebaulichen
Zukunft. Das Kunstwerk refl ektiert die Idee schwebender Bauten und Natur, eine tief in unserer
Kultur verwurzelte Idee der Beherrschung der Natur durch den Menschen und die Darstellung von
Macht in der gebauten Umwelt. Aus einer modular aufgebauten Struktur und natürlichem Bewuchs
entsteht eine scheinbar geschlossene Erzählung. In Folge des Klimawandels verändert sich unser
Leben in den bebauten Regionen der Erde; der Umgang mit Ressourcen ist zentrales Thema. Welche
Perspektiven kann die Kunst dabei geben? Wie wollen wir leben? Wie sieht die Stadt der Zukunft
aus?
Christian Odzuck, geboren 1978 in Halle an der Saale, lebt und arbeitet in Düsseldorf. Seine Werke
wurden unter anderem in Einzelausstellungen im Skulpturenmuseum Marl (2022), im öff entlichen
Raum in Wien (2021), im Bahnhof Dammtor in Hamburg (2021) und in der S2 Sommergallery in
Tel Aviv (2018) präsentiert und er nahm an Gruppenausstellunten teil wie beispielsweise im Museum
van Bommel van Dam (NL) (2022), im Martin Gropius Bau, Berlin (2019) und bei Skulptur Projekte
Münster (2017).