Reden über Kunst 26. März 2019

Meike Behm und Peter Lütje, Lingen

Wohnsituationen?

Unabhängige Ausstellungsräume in Frankfurt am Main in den 1990er Jahren beleuchtet am Beispiel des rraum (1995 bis 2006 in Frankfurt am Main und Hamburg)

Während ihres Studiums gründeten Meike Behm, Kunsthistorikerin und Direktorin der Kunsthalle Lingen und Peter Lütje, Künstler, 1995 das Ausstellungsprojekt rraum in ihrer damaligen Wohnung in der Kiesstraße 37 im Stadtteil Bockenheim in Frankfurt am Main. Zahlreiche Einzelausstellungen mit heute namhaften Künstlerinnen und Künstlern wie Haegue Yang, Henrik Olesen, Mandla Reuter oder Kerstin Cmelka folgten dem Anspruch, dass sich die Wohnsituation stets der jeweiligen Ausstellungssituation anpasst und nicht umgekehrt. Hierüber wirkten die realisierten Projekte der Kunst im Wohnzimmer – Atmosphäre entgegen und der Fokus lag in der Diskussion der jeweils künstlerisch formulierten Inhalte. Neben vielen unabhängigen Ausstellungsräumen prägte der rraum in den 1990er Jahren die Frankfurter Kunstszene wesentlich, denn das Projekt begriff sich als Ergänzung zu den Institutionen Kunstverein, MMK, Städelsches Kunstinstitut, Schirn Kunsthalle und vor allem dem Portikus. 

Meike Behm, Studium der Kunstgeschichte, Neueren deutschen Literaturwissenschaft und Klassischen Archäologie in Saarbrücken, Madrid und Frankfurt am Main, Abschluss dort. Sie koordinierte Katalog und Kurzführer für die Manifesta 4 und war Ko-Kuratorin der Gruppenausstellung „Frankfurter Kreuz“ in der Schirn Kunsthalle. Bevor sie nach Lingen kam, arbeitete sie im Kunstverein in Hamburg, dort kuratierte sie eine Einzelausstellung mit dem kanadischen Künstler Luis Jacob. Peter Lütje, Studium der freien Kunst an der Hochschule für Bildende Künste, Städelschule in Frankfurt am Main. Ausstellungen u.a. in Frankfurt am Main, Tirana, Belgrad, Rennes, Cardiff, Paris, San Francisco  und Hamburg. Beide sind seit 1993 verheiratet und leben heute in Lingen (Ems).  

Kosten 6 Euro, ermäßigt und für Mitglieder 4 Euro, Studierende frei!