Eröffnung am Freitag, 21. März 2025 um 19 Uhr
Elke Greis (geb. 1961 in Lingen (Ems), lebt in Hamburg) studierte in den 1980er Jahren an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg bei den konzeptuell arbeiten Künstlern Franz Erhard Walter, Stanley Brouwn und Lawrence Weiler freie Kunst. Nun richtet ihr die Kunsthalle Lingen eine umfangreich angelegte Einzelausstellung mit dem Titel Gestern Heute Morgen aus. Elke Greis arbeitet im Medium der Zeichnung und einen inhaltlichen Hintergrund ihrer künstlerischen Arbeit bildet die Beschäftigung mit Systemen – psychologische, politische, gesellschaftliche und familiäre – und die sie bedingenden sowie in ihnen wirkenden Mechanismen. In kleineren un größeren Arbeiten auf Papier werden Gesten künstlerisch vermittelt, es entstehen teilweise regelmäßige Strukturen, die Systeme symbolisieren, die durch Abweichungen, zum Beispiel von Horizontal-Vertikal, in ihrer Regelmäßigkeit und Dichte gestört werden. Eine weitere Ebene bildet die Richtungsänderung/ Abweichung und daraus resultierende Überschneidungen. Grundsätzlich bieten alle ‚Störfaktoren‘ das Potential eines Perspektivwechsels und hinterfragen bestehende Vorstellungen. Vor dem Hintergrund einer Zeit, in der Systeme, die sich traditionell sozial, familiär, politisch oder gesellschaftlich entwickelt haben, zunehmend aus den Fugen zu geraten drohen, stellt die Ausstellung Fragen nach dem Grad und nach möglichen Folgen dieser Störungen zur Diskussion. Es geht dabei weniger um eine Wertung oder auch eine ideologisch motivierte Botschaft, sondern über ein zeichnerisch formuliertes Aufzeigen und die Vermittlung von Störungen in abstrakt formulierten Systemen – die es ebenso gestern gab als auch heute gibt und auch morgen geben wird. Die Ausstellung regt dazu an, unter anderem über die Ursachen und ihre Wirkungen auf den Menschen, der sich innerhalb von Systemen bewegt, zu sprechen.