Yorgos Sapountzis

Yorgos Sapountzis (geboren 1976 in Athen, lebt in Berlin) rückt die Plätze des urbanen öffentlichen Lebens in ein neues Bewusstsein, das die Gegenwart genauso einbezieht wie ihre historische Vergangenheit. Er macht sich dabei die figürlichen Monumente zu Eigen und lässt sie zu Protagonisten seiner Performances, Skulpturen und Videos werden. Entscheidend ist dabei die Konfrontation einer klaren Formsprache der Moderne mit der Narration der Geschichte und der Theatralik der Bühne. Mit scheinbar unerschöpflicher Energie inszeniert Sapountzis Choreographien, die sich zwischen Slapstick, Gymnastik und Gruppenritual ansiedeln. Wie ein Parasit dringt er dabei  in den öffentlichen Raum vor, tritt in Dialog mit den dort stehenden Skulpturen sowie seinen Protagonisten.

Choreographie, Theatralik, Kostümierung und ein impulsiv-chaotischer Organisationswille sind die Grundlage seiner Arbeiten. Yorgos Sapountzis subversive Aneignung des öffentlichen Raums folgt einem spielerischen Impetus, der gleichzeitig einem spezifischen Gestaltungswillen folgt. Den klassischen Monumenten des öffentlichen Raums setzt er eine extrem flüchtige und fragile Inszenierung entgegen. Die Fragen, für wen der öffentliche Raum nutzbar ist und wie die ästhetischen Zeichen der Vergangenheit zu lesen sind, werden dabei gestellt. Yorgos Sapountzis‘ obsessives Experimentieren mit Skulpturen und Denkmälern sowie der Rolle des Körpers im öffentlichen Raum, gründet in der Auseinandersetzung mit seiner Heimatstadt Athen, wo ein Überfluss an Monumenten besonders präsent ist. Wesentlicher Bestandteil der Ausstellung wird eine Performance im öffentlichen Raum in Lingen sein.